Fastenrituale

Ein wichtiger Bestandteil der Fastenwoche sind diese täglichen Rituale. Sie unterstützen unsere Entgiftung während des Fastens und bereichern das Fastenerlebnis, denn sie lenken unsere Aufmerksamkeit auf unseren Körper.

Der Leberwickel:

Die beste Zeit für den Leberwickel ist der frühe Nachmittag. Der Leberwickel unterstützt die Durchblutung der Leber und Galle und fördert so den Entgiftungsprozess.
Legen Sie sich eine Wärmflasche, einen Waschlappen und ein großes Handtuch  zurecht. Füllen Sie die Wärmflasche mit heißem Wasser (max. 80 Grad). Befeuchten Sie den Waschlappen leicht mit heißem Wasser und wringen ihn gut aus. Legen Sie sich nun einfach bequem auf den Rücken und legen Sie den Waschlappen rechts unterhalb Ihrer Bust auf Leber und Galle auf. Darauf legen Sie nun die heiße Wärmflasche. Mit einem großen Handtuch, welches Sie um Ihren Körperkörper schlingen fixieren Sie die Wärmflasche. Wenn der Wickel abzukühlen beginnt, können Sie ihn wieder abnehmen, nach ca. 30 min. Ruhen Sie danach gerne weitere 30 Minuten.

Der Einlauf:

Der Einlauf unterstützt die Entgiftung und somit auch das Wohlbefinden während des Fastens. Die beste Zeit für den Einlauf ist der Morgen. Der Einlauf sollte am besten jeden 2. Tag durchgeführt werden.
Füllen Sie den Irrigator mit lauwarmem Wasser (ca. 36 Grad), bringen Sie den Behälter in eine erhöhte Position (Türklinke, Handtuchhaken, Regal), vor dem Einführen des Darmrohr (wir empfehlen flexible Darmrohre) zunächst etwas Wasser ins Waschbecken ablassen, um Luft aus dem Schlauch zu lassen. Bringen Sie sich in eine seitlich liegende Position (wichtig: linke Seite), legen Sie ein Handtuch unter, fetten Sie Ihren After etwas mit Vaseline ein und führen Sie das Darmrohr sanft in den After ein (kann bis ca. 30cm sein). Anschließend den Hahn aufdrehen und Wasser so lange einlaufen lassen, wie es sich noch angenehm anfühlt und Hahn wieder schließen. Anschließend das Darmrohr wieder sanft entfernen.
Auf den Rücken legen (Knie anziehen) oder auch eine Kerze machen und das Wasser für etwa fünf bis zwanzig Minuten im Darm halten, während man den Bauch sanft im Uhrzeigersinn massierst. Danach das Wasser und den Darminhalt ausscheiden und die Prozedur gegebenenfalls wiederholen. Vorsicht: ein Einlauf kann zu Kreislaufbeschwerden führen, daher bitte langsam aufstehen.

In folgenden Fällen sollte kein Einlauf durchgeführt werden: Schwangerschaft, chronische Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn), nach Operationen am Dickdarm, Blutungen im Verdauungstrakt, mechanischer Darmverschluss, Darmkrebs, Erbrechen ohne geklärte Ursache.

Das Ölziehen:

Dem Ölziehen sollte eine Zungenreinigung vorangehen. Bei der Zungenreinigung wird der Zungenbelag mit einem Zungenschaber gründlich aber dennoch sanft entfernt (2-3 mal mit dem Zungenschaber über die Zunge sachte fahren). Nehmen Sie nun einen kleinen Schluck Bio-Sesamöl, Bio-Kokosöl oder Bio-Sonnenblumenöl in den Mund. Tun Sie dies morgens unmittelbar nach dem Aufstehen und auf nüchternen Magen. Nicht einmal Wasser sollten Sie vor dem Ölziehen trinken. Spülen/ziehen Sie jetzt das Öl für etwa 3 bis idealerweise 15 Minuten im Mund hin und her. Halten Sie das Öl in Ihrem Mund in Bewegung. Spülen Sie es schlürfend und saugend durch Ihre Zähne.

Zwischendurch können Sie immer wieder eine Pause einlegen, in der das Öl sich im Mund verteilen und einwirken kann. Legen Sie auf gar keinen Fall Ihren Kopf zum Gurgeln in den Nacken. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie nichts von der Flüssigkeit schlucken, da darin jene Gifte und Bakterien sind, die Sie ja loswerden möchten. Gegen Ende der Anwendung wird die Öl-Speichel-Mischung in Ihrem Mund immer dünnflüssiger und färbt sich weiß. Jetzt können Sie das Öl ausspucken. Spucken Sie es in ein Papiertaschentuch, damit das Öl samt den Toxinen und Bakterien nicht in den Wasserkreislauf gelangt und auch nicht die Rohre verstopft und werfen Sie das Tuch in den Müll. Anschließend spülen Sie Ihren Mund mehrmals mit lauwarmem Wasser aus und spucken die Flüssigkeit immer wieder aus. Putzen Sie daraufhin gründlich Ihre Zähne.

Das Trockenbürsten:

Über die Haut werden im Fasten vermehrt Stoffwechselprodukte und Giftstoffe ausgeschieden (u.a. durch das Schwitzen). Die tägliche morgendliche Bürstenmassage “öffnet” und “durchblutet” die Haut, regt den Stoffwechsel an und stabilisiert den Kreislauf. Für das Trockenbürsten stehen Ihnen Bürsten mit Naturborsten oder Kunststoffborsten zur Wahl, auch Luffa-, Seiden- oder Sisal-Handschuhe sind geeignet. Vorsicht: nicht bei Krampfadern, Besenreißern und Entzündungen anwenden. Wichtiger als die Auswahl des Massagegeräts ist die richtige Durchführung der Trockenbürstenmassage beim Fasten: Es wird immer an dem Punkt begonnen, der am weitesten vom Herzentfernt ist.

Starten Sie am rechten Fuß und massieren Sie dann Ihr rechtes Bein von unten nach oben mit kreisenden Bewegungen. Anschließend sind der linke Fuß und das linke Bein dran, danach in gleicher Weise die Arme: erst rechts, dann links. Am Ende der Trockenbürstenmassage werden Vorder- und Rückseite des Rumpfes behandelt, wobei Sie vor allem Ihrem Bauch Beachtung schenken sollten. Fahren Sie sich mit der Bürste oder dem Handschuh mit kreisenden Bewegungen um den Bauchnabel, wobei es wichtig ist, immer im Uhrzeigersinn zu massieren. Diese Bauchmassage unterstützt Ihre Verdauung, um die es beim Fasten ja in erster Linie geht.